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© Rebecca Kind/rem

Eiszeitfenster Oberrheingraben

Mannheim / National

Noch vor rund 32.000 Jahren tummelten sich Flusspferde im Rhein. Dies hat ein interdisziplinäres Forscherteam im Rahmen des von der Klaus Tschira Stiftung geförderten Projekts „Eiszeitfenster Oberrheingraben“ nachgewiesen. Erste Forschungsergebnisse wurden anlässlich der Eröffnung der Sonderausstellung „Eiszeit-Safari“ im Museum Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim im September 2021 vorgestellt.

Das Projekt vereint Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Reiss-Engelhorn-Museen, dem Curt-Engelhorn Zentrum Archäometrie sowie der Universität Potsdam. Untersucht werden eiszeitliche Knochenfunde aus der Sammlung Reis, die sich über die Curt-Engelhorn-Stiftung an den Reiss-Engelhorn-Museen befindet. Ausgehend von der besonderen Qualität und Quantität der Sammlung hinsichtlich Objektanzahl, Artenspektrum und Probenqualität leistet das interdisziplinär angelegte Projekt einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Klima- und Umweltentwicklung im Oberrheingraben beziehungsweise in Südwestdeutschland für die letzten 400.000 Jahre.

Der Oberrheingraben ist ein wichtiges kontinentales Klimaarchiv. Tierknochen haben Jahrtausende in Kies- und Sandablagerungen überdauert. Sie stellen heute eine wertvolle Quelle der Forschung dar, weil sie ein Fenster in die Vergangenheit öffnen und zahlreiche neue Erkenntnisse zur Klima- und Umweltentwicklung besonders zur letzten Kaltzeit in Südwestdeutschland liefern.