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NaWik-Symposium „Und jetzt Du!“

Karlsruhe. Rund 100 Wissenschaftskommunikationsbegeisterte kamen Anfang April zum #NaWik19 Symposium nach Karlsruhe. Das Motto der Veranstaltung lautete: „Und jetzt Du!“. Zielgruppe waren Forschende, die in unterschiedlichen Formaten mit der Öffentlichkeit und den Medien kommunizieren. „Es freut uns sehr, dass unserer Idee, ein Forum für kommunizierende Forschende zu schaffen, viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefolgt sind“, sagte Beatrice Lugger, die Direktorin des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation in Karlsruhe (NaWik), das von der Klaus Tschira Stiftung um dem Karlsruher Institut für Technologie getragen wird.

Die Teilnehmenden erwarteten Impulse erfahrener Wissenschaftskommunikatoren und der Austausch mit anderen Forschenden, die eigene Projekte initiiert haben, um mit anderen über (ihre) Wissenschaft zu sprechen.

So führte etwa Mai Thi Nguyen-Kim, Youtuberin und Bestseller-Autorin, in ihrer Keynote fünf Gründe für Misstrauen gegenüber der Wissenschaft aus und zeigte, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen kommunikativ entgegenwirken können. Sie ermutigte die Teilnehmenden auf Inhalte, Tiefe und Länge zu setzen – und authentisch zu ihren Themen zu stehen.

Dafür sprach sich auch Tobias Maier aus, der inhaltliche Leiter des NaWik. Er zitierte aus aktuellen Studien zur Wissenschaftskommunikation von Forschenden und arbeitete heraus, warum es sich lohnt, wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst kommunizieren und welche Faktoren der Motivation zur Kommunikation zugrunde liegen.

Wie Wissenschaftskommunikation von Forschenden in der Praxis funktioniert, zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Format 7 x 7. Sieben Wissenschaftler. Sieben Ideen. Sieben Kommunikationsprojekte samt Erfolgsgeschichten und hohen Hürden:

  • Jan Crusius gab Einblicke in die Plattform In-Mind, einem Online-Magazin von Psychologen für ein breites Publikum, das seit Jahren bereits etabliert ist und in mehreren Sprachen erscheint.
  • Astronomy on Tap bringt Astronomie in Kneipen und Bars – mit einem ausgeklügelten Konzept, Anschauungsmaterial, Stickern und mehr – wie Daniel Angerhausen erzählte.
  • Kerstin Göpfrich hat sich Gedanken gemacht, wie sie selbst Schülerinnen und Schüler mehr für Forschung begeistern kann und bringt nun mit Ring a Scientist Forschende per Skype-Schalte in die Klassenzimmer.
  • Modellansatz ist eine Podcast-Reihe mit bereits mehr als 200 Episoden und 400.000 Downloads – und das zum Thema Mathematik! Gudrun Thäter bringt gemeinsam mit Sebastian Ritterbusch dafür wechselnde Gesprächspartner vor das Mikrofon.
  • Wie kann aktuelle Forschung zur Verbesserung der täglichen Arbeit von hauptamtlich und ehrenamtlich Tätigen im Bereich Flucht und Integration beitragen? Hierfür gründete Nadine Knab gemeinsam mit zehn weiteren Sozialpsychologinnen und Psychologen das Fachnetz Flucht.
  • Kontrovers, aber gerne! Florian Dehmelt und Lars Dittrich wissen, dass Tierversuche kein einfaches Thema sind. Aber gerade deshalb ist es so wichtig darüber zu reden, finden sie. Und das machen sie mit den Vereinsmitgliedern von Pro-Test auf allen Kanälen – online wie offline.
  • Niedrigschwellig und dafür gleich eine Reichweite von einer Million Impressions pro Monat – das kann nutzen, wer eine Woche lang den Kuratorenstab des Twitterkanals Real Scientists.DE übernehmen darf. Jens Foell hat dankenswerterweise die Idee aus den USA nach Deutschland gebracht.

Im Anschluss daran diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im World-Café unter anderem, was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler motiviert, mit anderen in einen Dialog zu treten, wie Forschende gut mit Pressestellen und Medien zusammen arbeiten und was sie bei der Kommunikation ihrer Forschungsthemen generell beachten sollten.

Dabei soll das Symposium keine einmalige Veranstaltung bleiben.  „Wir werden auf jeden Fall auch im kommenden Jahr wieder eine Veranstaltung für Forscherinnen und Forscher, die sich in der Wissenschaftskommunikation aktiv einbringen, auf die Beine stellen“, versprach Beatrice Lugger. https://www.nawik.de/