Aktuelles
02. April 2019

Digitales Fenster zur Erdgeschichte

Klaus Tschira Stiftung fördert Entwicklung einer App für geologische Aufschlüsse
Heidelberg/Bonn. Wer mehr über die Vergangenheit unseres Planeten erfahren will, sollte Aufschlüsse besuchen. Darunter verstehen Geologen Steinbrüche, Böschungen oder Gruben, an denen das Gestein gut zu erkennen ist. Dort lässt sich viel darüber erfahren, ob sich vor Millionen Jahren etwa ein Flachmeer ausgebildet hatte oder ein Vulkan ausbrach. Dank der kostenlosen App „OutcropWizard“, die von Geologinnen und Geologen der Universität Bonn entwickelt wurde, lassen sich die Sehenswürdigkeiten nun auch mit dem Smartphone bequem von der heimischen Couch aus oder vor Ort aufsuchen. Die Klaus Tschira Stiftung unterstützt die Weiterentwicklung der App. http://www.outcropwizard.de
„Wir erhoffen uns, insbesondere auch junge Menschen anzusprechen, die das Smartphone als primäre Informationsquelle nutzen“, sagt Projektleiter Gösta Hoffmann vom Institut für Geowissenschaften und Meteorologie der Universität Bonn. Die Vorteile im Vergleich zu traditionellen Medien seien die Navigationsfunktion, die Einbindung aktueller Forschungsergebnisse sowie die Möglichkeit, die Inhalte in verschiedenen Sprachen anzubieten. In einer Übersichtskarte sind deutschlandweit die Aufschluss-Punkte markiert. Mit einem Klick erscheint zum Beispiel der Name der Lokalität, die Gesteinsart und die Alterseinstufung. Darüber hinaus lassen sich Bilder, dreidimensionale Modelle, Fossilfunde und weitere Informationen zu den Aufschlüssen aufrufen. Die Nutzerinnen und Nutzer können die Einträge auch bewerten. Damit soll verhindert werden, dass zugewachsene oder zugebaute Aufschlüsse in der Datenbank verbleiben.

Die App befindet sich im Aufbau. „Interessierte können auch selbstständig Informationen und Bilder hochladen und damit das Informationsangebot vervollständigen“, sagt Martin Monschau von der Projektgruppe.

Ansprechpartner:
Dr. habil Gösta Hoffmann
Institut für Geowissenschaften und Meteorologie
Universität Bonn
Telefon: 0228/734711
E-Mail: ghoffman@uni-bonn.de